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Christa Ritter's Blog

Mehr als Katzen und Sonnenaufgänge

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Die Rainer-Langhans-Kommune in Indien

oder : Lucy in the sky with diamonds

FB-friend Bettina Röhl postete letzten Donnerstag einen Link zum taz-Artikel über mein Blog und die zwei Zoff-Artikel darin. Die hatten meine Haremsschwestern Brigitte und Jutta geschrieben. Hier die daraufhin geschriebenen Facebook-Postings:

Bettina: Vor knapp fünfzig Jahren sind schon die Beatles in Indien aus dem Pophimmel abgestürzt. Warum sollte das der Langhans-Kommune, wenn sie nach Indien fährt, mit so vielen Phantasien ihrer Generation überfrachtet, anders gehen. …Mensch, Rainer, was ist bloß bei Euch los!

Marc: Wenn ich groß bin, will ich lieber Spießer werden.

Christine: Kaum erträglich, sowas zu lesen.

Marc: Die sollten lieber nach Afghanistan fahren und dort Ihre Botschaft verkünden.

Christine: Da können sie auch direkt vom Mohnfeld pflücken.

Marc: Den guten Schwarzen Afghanen sollte man am Herkunftsort erwerben.

Heinrich:  Oh Gott, und ich les das auch noch! „Danke“ Bettina!

Tina: Ich weiß nicht, ob ich lachen oder heulen soll – unglaublich!

Marcus: Wählt grün?

Tina: Jeder unglückliche Spießer ist glücklicher – mein Gott!

Hans: Bin froh, dass ich kein 68er bin.

Matthias: Oh weh, kommen die jetzt etwa alle zurück?

Hedda: Wie kann man sich und anderen das Leben nur freiwillig so zur Hölle machen!

Henning: Die Irrenhäusler haben Freigang.

Hans:  die tonalität hier gefällt mir ganz und gar nicht.   wenn schon jedem offensichtlich ist, dass es anscheinend einen hinreichend-notwendigen zusammenhang zwischen gelebter egozentrik und intellektuellem mittelmaß gibt, von allen beteiligten des sog. harems zelebriert, muss man nicht auch noch, sich in tricky comment-rolle gefallend, häme ausschütten, denn der anlass ist tragisch genug, für den, der zu lesen vermag. gute besserung, liebe Jutta. der rest ist wichse.

Markus: Pseudomoralische Anmassung nenn ich das @Hans. Wer sich so entblösst, muss auch mit Spott und Häme rechnen… mir gefällt Ihre „Tonaltät“ weit weniger…

Claudia:  Erinnert an Kindergartenkinder.

Matthias:  Also mir gefällt hier besonders, dass jeder seine Meinung frei äußern darf. Das ist natürlich in diesem Land nicht erwünscht. Huch, bin ich jetzt ein Rechter?.

Hubert: Kommune – Big Brother – Dschungelcamp; ist doch eine logische Entwicklungslinie. Die „Avantgarde“ ist als Mainstream-Trash doch in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Solln sich doch drüber freun. Via RTL haben sie auch endlich ihre „Zielgruppe“, die „Arbeiterklasse“ erreicht. Geschichte ist schon ironisch. Über indische Fake-Gurus, die puncto Geldgeilheit jeden Kapitalisten mit links toppen; aber sehr wohl die Dekadenz der westlichen Kultur durchschaut haben, da könnte man auch einiges sagen …

Georg: Bettina,  Lucy in the skies, einfach großartig, besonders der letzte Satz!

Tina: Hans, ich verstehe, was Du meinst. Beim Lesen von Juttas Tagebuch, tat mir diese unsäglich leid. Trotzdem kann ich diese Häme hier verstehen. Einmal begibt man sich ja selbst in die Öffenltichkeit, zweitens sind es diese Leute, die allen immer erzählt haben, wie beengt und unfrei der Sex und die Liebe ist, dem die Spießer fröhnen. Nun bemerken sie nicht einmal, daß sie ein Lebenskonzept zu verwirklichen suchen, das Ihnen vor lauter Sex- Lust-fixiertheit, Eifersucht und Neidgedanken nicht einmal mehr die Fähigkeit läßt, mit anderen mitzuleiden und den Menschen, die es benötigen (Kranke oder was auch immer), das an menschlicher Einfühlsamkeit und Fürsorge zukommen zu lassen, was sie brauchen. Absolut furchtbar

Bettina: Wieso Häme, lieber Hans? Die Protagonisten haben ihre Geschichte öffentlich gemacht. Du nimmst die Partei von Jutta ein, natürlich muss sie einem leid tun. Aber sie selber kennt sich besser. Sie weiß auch um ihre Schwächen. Ihr Text ist auch eine Antwort auf den Hammer von Brigitte, und der Versuch diese noch zu toppen oder so. Angriff Gegenangriff, Verteidigung, Selbstverteidigung. Aber sie wollen es so. Und sie sind auch verzweifelt, jedenfalls scheint es so zu sein. Und mir persönlich scheint dieser Weg, schon lange, ein Irrweg. Es wird nichts mit dem Harem. Man braucht einen Mann für sich allein sozusagen. Oder eine Frau. Und ich sehe das ganz sicher nicht als Besitzdenken, sondern natürlich als Glück.

Rolf: Das sind Gefangene in ihrer eigenen, irren Welt, die sich krampfhaft dagegen wehren, raus gelassen zu werden. Kann ich verstehen, die würden in der realen Welt ja auch untergehen!

Jutta: Bettina, bist Du noch bei Trost? Da von toppen zu reden – diese widerliche Argumentation von Brigitte zu übernehme, finde ich in Deinem Fall erst recht abstossend, enttäuschend und ohne jedes Gefühl. Brigitte hat aus Eifersucht, vielleicht aus Not ihrer Gefühle geschrieben – auch aus Rachsucht – darin steckst Du doch nicht!!! (Wir sind zusammen auch in einem Prozess). In Todesnähe kommt sehr viel an die Oberfläche – mehr als einem lieb ist – und das ganze Sterbenmüssen finde ich noch überwältigend, Angst einflößend – und ganz und gar einen Skandal. Ich bin in einer Entwicklung, wo ich damit überhaupt nicht abgeklärt bin – auch wenn das für einige um mich herum schwierig ist. Wir leben in einer Gesellschaft, in der nicht gestorben werden darf, es keine Kultur dafür gibt, ja nicht einmal ein Gespräch (außer mal Christoph Schlingensief – der durfte) und weiter ist tabuisiert, über starke Schmerzen und Verzweiflung zu reden (einschl. Gebärschmerzen der Frauen – wo hört man da öffentl. was davon? – großes Schweigen!). Ja, ich bin mehr als aufgewühlt – auch Euren Scheiß von toppen usw. zu hören! Eins könnt Ihr mir glauben, ich bin das vergangene Jahr durch so viel irre Angst, Schmerzen, Hoffnungslosigkeit und wilde Hoffnungen gegangen, dass das Toppenproblem wirklich mein letztes ist. Allerdings will ich auch nicht mehr schweigen – das tue ich seit 11 Jahren – da wurde mir die Brust abgeschnitten und diese Entstellung und Verkrüppelung (durch ärztl. Fehler) – die ich ja mit vielen – schweigenden – Frauen teile, ist ein weiteres Tabu, das ich nicht mehr schlucken will! Und zur Zeit auch kein gnädiges esoterisches Mäntelchen über alles decken! Und ja, auf meiner evtl. vermutlich letzten Reise durch Indien hatte ich mir ein etwas freundlicheres, inneres, schwesterliches Mitgehen von meinen alten Freundinnen erhofft. Dass das nicht so war, wie ich es mir vorgestellt habe, ist inzwischen auch okay, und vielleicht finde ich es sogar mal an einem bestimmten Punkt gut, aber da bin ich zurzeit noch nicht. Aber über eines bin ich mir auf dieser Reise sicher geworden, ein Irrweg ist es nicht. (Wenn man nicht glauben kann, sondern Wissen möchte). Es ist nur leider ein schwieriger Weg, der vielleicht auch eines Tages von denen beschritten werden muss, die jetzt noch die Nase rümpfen.

Ildiko: Liebe Jutta, mit der Empfängnis sind wir des Todes. Und jeden von uns ereilt es – den einen früher, den anderen später, den einen schneller und schmerzloser, denn anderen langsamer und schmerzvoller. Sie wollen nicht sterben und bis auf ganz wenige Ausnahmen will es keiner. Aber es wird jeder. Eines habe ich während der schmerzhaften Geburt meines Kindes gelernt: es gibt Sachen, die überrollen einen wie ein Gewitter die Stadt, man kann nichts dafür oder dagegen tun. Es überwältigt einen. Und es gibt eine gewisse Parallele zwischen Gebären und Sterben: die Schmerzen und die Angst hören auf – mit der vollzogenen Niederkunft und mit dem eingetretenen Tod. Wir fühlen mit Ihnen, denn es wird auch uns „erwischen“. Was auf Kritik stößt, ist der für viele merkwürdig unreif wirkende Umgang Ihrer Kommune in Bezug auf menschliche Beziehungen. Sie scheinen im Leben nichts hinzu gelernt zu haben und leben noch gedanklich in den experimentellen 70ern. Im Tod klammern Sie an Menschen, obwohl Sie das Besitzdenken im Leben abgelehnt haben. Wenn Sie Ihren Kampf mit dem Tod quasi an die Medien verkaufen, können Sie nicht erwarten, dass Ihnen nur positive Resonanz entgegen schlägt. Ich persönlich wünsche Ihnen noch Schmerzfreiheit und Erkenntnis. Denn Gevatter Tod kann keiner aufhalten.

Jutta: Liebe Ildiko, herzlichen Dank für Ihre Nachricht und guten Wünsche! Es ist mir schon klar, dass der unvermeidliche Gevatter irgendwann allen zur Verfügung steht, auch wenn meine Gefühle in ganz andere Richtung toben – ich fühle mich mit der Erkenntnis und der Realität oft sehr alleine – bis zu: Ich bin die einzige, der das passiert. Es ist ein Prozess, der nicht immer gut aussieht – aber ich denke, das ist eher normal. Am Ende oder auf halber Strecke zeigt sich vielleicht und hoffentlich mehr Gelassenheit, Annahme des Unvermeidlichen und vielleicht ein bisschen Weisheit. Aber da muss ich noch hin finden, egal wie klug der Verstand darüber denken und reden kann – meiner kann es auch – die Gefühle sind ziemlich außer sich und spülen das Unterste nach oben. Ich finde es wichtig, darüber zu reden, kann im Moment gar nicht anders – aber habe nichts an die Medien verkauft. Ich habe sehr lange darüber geschwiegen, so dass sogar nähere Freunde nichts darüber wussten. Aber es ist Teil des Lebens und wenn das Alte so hart weg bricht, steht man bis auf die Knochen nackt da. (Mehr ist auch an mir nicht mehr dran) ;)) Manchmal kann ich alles nur noch mit einem wilden Humor sehen oder mit einem Unwirklichkeitsgefühl, dass alles, die ganze Welt, die Gefühle, ich, nur ein total verrückter Traum ist, und mein virtuelles Schreien hier mit einem kleinen Echo irgendwie verhallt – alles nur geträumt. Ich muss und will aufwachen – aber bloß wohin? Und wie geht das? Wahrscheinlich bin ich schon mittendrin.

Heinrich: Christine, „Kaum erträglich, sowas zu lesen.“ Frage ist, liegt es am Text oder am Leser ?

Christine: An der Kombination. Ich habe einen sehr ausgeprägten Fremdschämreflex.

Heinrich: Ich nicht!

Rolf: Ist das jetzt alles Realsatire hier? Ihr nehmt den Feminismus auf die Schippe, stimmts? Selbstbewußte und eigenständige Frauen würden so einen verschwurbelten Gefühls-Sermon doch nie in die Öffentlichkeit tragen, oder? Ich kann Christine verstehen, ich würd mich als Frau auch für euch schämen! Andererseits könntet ihr mit dem Schlagabtausch noch einen Moment warten, ich will mir noch ne Tüte Popcorn holen!

Heinrich: Ich bin definitiv keine Frau .

Brigitte: Ist euch die Göttin Kali oder aus unserem Kulturkreis die Lilith (1. Frau Adams) ein Begriff? Wenn sich eine Frau aus (der Rippe, dem Opfergetue), dem Schatten eines Mannes oder einer Zwillingsschwester heraus bewegt und selbst zum Täter wird, tauchen erstmal auch (unbekannt in der bisherigen Feminismus-Debatte) ihre eigenen negativen Seiten auf. Die Andere oder der Mann ist nicht nur schuld daran, dass es mir gerade sch… geht. Wenn schon, dann wenigstens 50:50. Besser ist wahrscheinlich 100%, aber wer kann das schon? Worum gehts denn bei der Transformation oder Entwicklung eines jeden/r? Doch wohl darum, auch diese dunkle, unschöne Seite an sich selbst zu erkennen, anzunehmen und langsam zu verändern suchen. Ich hätte auch lieber die schnelle Erleuchtung, aber die Drogen (damals) oder kurzfristigen Therapieerfolge (später) waren letztlich kein Weg für mich.

BettinaLiebe Jutta, nein, ich stecke nicht bei Euch drin! Und insofern war es natürlich ein Fehler und völlig absurd, mich irgendwie gar wertend einzumischen. Ich habe auch gezögert. Erst der Text von Wallasch hat mich irgendwie dazu gebracht. Und natürlich möchte ich Dich überhaupt nicht verletzten. Ich fand Dich sehr sympathisch, als wir uns kennengelernt haben. Und ich fand euch auch in Hamburg bei der Vorstellung der Ausstellung über Euch einfach toll! Aber ich habe auch Gefühle, wenn ich das lese, was ihr öffentlich schreibt und in das ich mich habe hinein ziehen lassen. Natürlich schwankt man auch als Leser hin und her, mit seinem Verständnis für den, die oder die Andere. Und klar, ich weiß gar nichts.

Bettina:.Dich empfinde ich als sehr klar und deutlich, du drückst Dich gut aus und kannst dich auch sonst sehr gut präsentieren, das meine ich positiv. Es ist eben angenehm, Dir zuzusehen und zuzuhören, auch wenn du schlimme Sachen beschreibst. Und Deine Geschichte ist sehr überzeugend und jetzt auch traurig. Und dass mir umgekehrt Brigitte, deren Text ich naturgemäß zuerst gelesen habe, leid tat und dass ich dachte: es ist falsch, sie dürfte sich nicht anklagen, dass sie besitzergreifend oder orgasmusfixiert ist oder Ähnliches. Sie wirkt auf mich so, als bräuchte, wünschte, sehnte sie sich nach einem Mann, der für sie allein da ist…….Da sieht man wieder, in fremde Beziehungen sollte man sich nie einmischen. Aber das kommt eben dabei raus, wenn ihr alles öffentlich macht.

Jutta: Liebe Bettina, puh, bei mir schäumt leider gerade alles sehr hoch. Ich finds aber gut, dass Du Dich einmischst!!! Wir alle lernen ja noch ‚richtig‘ miteinander zu reden. Auch wenn es manchen wie Kindergarten vorkommt. Aber sind nicht gerade Kinder besonders offen und lernfreudig? Und so komisch wie unsere Eltern, wollten wir nie erwachsen werden. Richtiges Erwachsen werden, also in jeder Hinsicht (auch fürs Unbewusste) für sich verantwortlich zu werden, ist viel langwieriger und schwieriger, als wir uns das früher gedacht haben. Da kann man manchmal an sich selbst tief verzweifeln – auch wenn alles eigentlich sehr gut ist. (Hoffe, das ist nicht zu kryptisch) ;))) Liebe Grüße

Cora: liebe brigitte, gerade kali. Ich war auch mal kali. kann ich jederzeit wieder werden. ja eifersucht ist auch eine dunkle seite. wenn man da mit einem defizit aufgewachsen ist. haut einen das immer brutal um. auch wenn man dachte jetzt gehts. was ich nicht versteh ist, dass du nicht einen anderen guru suchst. immer nur rainer. oder die anderen im verhältnis z u rainer. also dich endlich als ganzes siehst. das anderen begegnet. du hast doch schon so lang gekämpft. warum stellt ihr euch nicht endlich NEBEN rainer. ihr seid ja auch sein weg. genauso wie andersrum. wenn du den weg schon zu ende gehen musst/willst. es ist natürlich schwer. aus dem auch beschützenden schatten, den beschützenden eifersüchteleien hervor zu treten. sich als ganzes selbst zu akzeptieren. frauen sind doch schon anders erzogen. und deshalb freu ich mich so dass du angefangen hast. und die reflektionen und kämpfe mögen wichtig für dich sein. aber für mich und auch für dich ist es doch wichtig deine geschichte mal zu sehen. ohne die anderen. alleine. und dann klar auch mit den anderen. ich glaub du denkst immer dir fehlt was. die anderen sind besser. das hab ich auch. die kleine schwester halt. und 3. kind. also. ich muss auch aushalten da zustehen voll und ganz. neben den anderen. nicht in endlosen spiegelungen. das ist schwer. aber ich freu mich so drauf, wenn du es geschafft hast, dann auch was zu schreiben. weil das kommt aus kali brigitte. und kali ist nicht schlecht. sie verteidigt auch nur ihre kinder. drum hat sie wut. und ja aus dem schatten treten. wird also nicht zwingend bestraft. aber es ist ein großer tanz. und manche verstoßen einen . ist mir passiert. ich freu mich brigitte. und denke ihr haltet das alle auch noch aus. weil ich glaube ihr lasst euch das. und liebt euch. ich umarm dich.

Bettina: Bin gerade zum Skilaufen gefahren… und deswegen nur noch eingeschränkt anwesend. Meine alles gut. Viele Grüße.

Astrid: Ich habe euren Blog von Anfang an sehr aufmerksam und auch mit Spannung und Neugierde verfolgt und verstehe nicht ganz, warum so viele Leute um euch herum so aufgebracht sind und waren. Zuerst hat sich nach Brigittes Bericht einmal in den Reaktionen die ganze „Wut“ auf Rainer gestülpt. Wer ist Rainer eigentlich in dieser Konstellation? Rainer ist – soweit ich dies heute aus gelegentlicher Nähe beurteilen kann (den Anfang seines Weges habe ich ja persönlich miterlebt), später dann nur noch aus der Ferne, aber doch ziemlich kontinuierlich verfolgt in den Medien etc. – einer, der für sich diszipliniert seinen Weg geht. Rainer scheint mir für euch Frauen so eine Art Brücke, über die man gehen kann, wenn man diesen Weg wählt. Wer ist wer von den vielen Kommentaren, um dies zu verurteilen oder zu werten?

Ihr Frauen, mit denen ich mich verbunden fühle, hattet euch entschieden, diesen Weg soweit mit ihm zu gehen, soweit es für euch stimmig ist. Ist denn niemandem von den Lästerern aufgefallen, dass sich Rainer in diesem Blog nicht geäußert hat? Und was die TAZ von Rainer lesen durfte, hat wohl niemand anderer gelesen.

Selbstverständlich hat eure Konstellation eine Gruppendynamik, dennoch war der „Harem“ ein Label der Medien, das mit der tatsächlichen Struktur aus meiner Sicht nur wenig zu tun hat. Das glaube ich mindestens nach den Eindrücken, die ich aus Gesprächen mit euch habe. Was hat eure Gruppe gemeinsam? Gemeinsam habt ihr, dass ihr euch alle weiter entwickeln wollt. Und das heißt für jeden wohl etwas anderes. Selbst wenn das Ziel für euch alle die Erleuchtung sein möge, so sind die individuellen Wege sicherlich sehr verschieden.

Jutta’s Situation macht uns alle betroffen und sie hat sicherlich das Mitgefühl und die unterstützende Liebe aller Menschen, die sie kennen und schätzen. Ihr öffentlicher Kampf mit ihren Gefühlen und Abgründen braucht sehr viel Mut, sollten doch alle die dankbar sein, die sich jetzt die Mäuler zerrissen haben, dass es Menschen gibt, die so offen mit dem immer noch tabuisierten Thema Tod umgehen. Jeder könnte der Nächste sein. Haben diese Menschen eine Ahnung, was es heißt, so bedroht zu sein. Letztlich haben wir alle die Diagnose „Tod“ und vielleicht ist diese ganze Kommunikation ein Anstoß für jene, die sich noch nie damit beschäftigt haben. Ob das eine Sackgasse ist, wie ich in einem Kommentar gelesen habe, wage ich zu bezweifeln.

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5 Kommentare

  1. Ich bin beeindruckt von der Offenheit in der Jutta ihre Geschichte erzählt. Was mich auch beeindruckt ist diese Häme und Arroganz und verkappte Intoleranz, mit der hier einige darauf reagieren. Dass sich jemand entschieden hat, seinen Prozess zu teilen hat für mich etwas grossartiges, wo das stattfindet und ob zu früh oder zu spät ist mir egal. Für einen Moment versetzt mich dieser Beitrag in die Lage von den Erfahrungen zu lernen, denen wir uns irgendwann allen stellen müssen. Dass es bei einigen zu diesem überheblichen Sarkasmus in der Reaktion führt ist schon sehr bemerkenswert… Das ist der gleiche Sarkasmus der mich damals in den 80er Jahren aus diesem Land vertrieben hat, das aus Menschen mit so viel Schmerz zu bestehen scheint. Wo kommt denn dieses Bedürfnis eigentlich genau her, alles runterzumachen, diese Misanthropie ? Und warum muss das in dieser Art überhaupt sein ? Ist das die Art Mitgefühl, die unser „zivilisiertes, freies Denken“ hervorgebracht hat. Freiheit die nur sich selbst meint ? Ich kann in vielen Kommentaren nur Fratzen erkennen, die sich selbst ungern selbst im Spiegel sehen. Und da das so ist, muss ein Anderer hässlich sein…

    • Hallo Sammy, gute Frage. Mir sind solche Gefühle ja auch vertraut. Außerdem: Diese Menschen kennen vermutlich die Erfahrung nicht, die hinter unserer Gewalt steckt. So machen solche Gefühle ihnen Angst. Wenn du einer Identifikation „kündigst“, geht nämlich der Sturm los. Ich vermute, da sind sie bisher nicht. Eine wichtige Rolle scheint auch noch immer, auch bei uns, die verdrängte Seite des Dritten Reichs zu spielen. Eine solche Vergangenheit wirkt offenbar lange nach. Gruß.

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