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Christa Ritter's Blog

Frauen anders in die Medien

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Mehr #Frauen, vor allem ältere, auf die Kinoleinwand, überhaupt endlich auch Geschichten aus weiblicher Ermächtigung in die #Medien. So fordert eine Studie, die gerade in #Berlin vorgestellt wurde. Klingt gut. Aber: Noch gibt es in unserer #Gesellschaft die Frauen als selbstverantwortlich Handelnde nicht. Der Blick von uns Frauen gilt immer noch dem #Mann, selten uns selbst. Die neuen Geschichten unseres Wandels seit 68 bleiben bis heute verborgen im Privaten, vielleicht sogar noch für uns selbst häufig hinter Depressionen versteckt. Also gibt es davon auch keine Drehbücher, Romane oder Filme, entspricht selbst unsere #Körpersprache noch nicht den Erfahrungen weiblicher Authentizität auf dem Weg zu einer neuen Frau. Oder besser #postgender: einem neuen Menschen. Im derzeitigen Film und Fernsehen, so wohl die Kritik der Studie, sucht Jane immer noch ihren Tarzan,  der erfolgreicher, als sie es je könnte, von Liane zu Liane schwingt oder Jane stolpert als ewiges Opfer ihrer Verhältnisse, in ein Rattenrennen, das sie spätestens ab der Menopause ausspucken und zur Hexe machen wird. Aufgrund meiner Erfahrung, auch aufgrund der Studie, zeigt sich: Solche Geschichten aus dem weiblichen Schattendasein, die in diesen Tagen in den Medien noch immer erzählt werden, sind überholt: Wir langweilen uns.

In der vorigen Woche bat mich eine Gruppe von #Polyamoren darum, doch mal meine Geschichte zu erzählen. #Selbstermächtigung der Frau, so nannten sie das. Gibt es die schon? Auch ihr Privates ist politisch? Kann ich dazu etwas beitragen? Ich habs versucht, zaghaft, zu ausführlich, auch eitel und musste sehen, ich kann noch kaum über mich reden. Wer bin ich? Die Frage blieb ziemlich offen. Obwohl ich mit den anderen Frauen an #Langhans Seite schon seit 40 Jahren aus der alten Jane oder alten Eva ganz schön voran gescheitert bin (wie Langhans das in seinem Buch #soists nennt). Trotz des Wenigen, das ich nur zu sagen vermochte, war der Abend gut. Als ein kleiner Anfang erster öffentlicher Selbtermächtigung. Weitermachen, ermutige ich mich, auch hier mit euch.

So ist es auch ein gutes Zeichen, wenn diese Studie auf ein Dilemma hinweist: Wir Frauen sind mit den alten Geschichten nicht mehr zufrieden. Daher verlangen wir nach unseren neuen, die wir noch kaum erzählen können. Nicht von anderen, wir verlangen sie von uns.  Das freut mich: Ja, wir sind auf dem Weg. Kleiner Tipp: In den beiden letzten Wochen sah ich zwei Filme, die von Frauen etwas Utopisches zeigten: Lucy und Axolotl Overkill. Okay, beide Protagonisten darin sind jung. Die neue Ältere muss auf ihr Leinwanddebut wohl noch etwas warten…

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