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Christa Ritter's Blog

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Manche sagen: Corona zwingt Frauen wieder zurück ins Haus. Mir scheint eher: Das Virus zeigt überall deutlich, was unter uns nicht gut läuft. Es „demaskiert“. Also werden wir ändern. Eine gute Nachricht. Heißt aber auch: Wir Frauen haben zwar manches erreicht, aber, da hatten die Feministinnen recht, keine Gleichberechtigung. Gut so. Wollten wir nicht. Wussten zuletzt, dass uns der gleiche Schwachsinn, den alte weiße Männer fabrizieren, nicht reicht.
Ich würde sagen: Frauen wollen zu sich selbst, also auf weibliche Weise weiterkommen. Da nun der Irrweg der Gleichberechtigung deutlich wird, schauen wir Frauen genauer hin. Was will die Frau? Muss sich auch der Mann fragen, der nicht mehr alt und weiß sein will. Wo finden beide eine Antwort? Ich sehe hinter dem Hässlichen, das Corona so schön sichtbar werden ließ, erste Ansätze einer neuen Welt. Außen langsamer, keine Massen, nach Innen schauen, auch andere wahrnehmen, Sorgfalt. Überhaupt: Virtuelles Reisen, virtuelles Arbeiten, Kommunizieren, Feiern, Kulturelles. Das Internet als Menschsein-Training: Wir nehmen unsere Körper zurück, entlasten Schritt um Schritt den Planeten und gewinnen etwas, das wir bisher nicht kennen. Das, was wohl hinter unserem schneller-weiter-höher im eigenen Wesen steckt. Kann ich dann anfangen, mich zu lieben? Statt wie Frauen bisher: Immer alles von Männern zu erwarten, sogar die „Gleichberechtigung“? Social Distancing der Körper: Die Tiere kommen zurück, Bäume und Pflanzen wachsen, die Städte grünen, machen Platz, weil immer mehr lieber auf dem Land leben. Wer so „leicht“ lebt, wird auch nicht mehr viel Fleisch essen, weniger Alkohol trinken, er und sie wird mehr träumen oder meditieren und sich dabei als Mensch, als Mitmensch entdecken. Frauen und Männer als fortschreitend Androgyne. Oder hatten wir dafür den Begriff post-gender erfunden?

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