Unser Land, alle westlichen Wohlstandsländer sind hinter ihrer Fassade von Erfolg und Ausbeutung inzwischen depressiv, innerlich taumeln wir. Tut etwas, rufen die Jungen und manche fangen an, erstmal vor der eigenen Tür zu kehren. Ein wenig: Zug statt Flieger, Gemüse statt Fleisch, Meditation und Yoga statt Aktivsport. Aber besseres, weil nachhaltiges Wachstum bleibt immer noch Wachstum: Durch Bäume pflanzen und Kraftwerke abschalten wird aus unserem geplagten Planeten nach wie vor kein Rosengarten. Wer sagt auch, dass Geld je etwas Gutes bewirkt hat? Selbst wenn es ein bisschen weniger war? Hinter dem BGE steckte ja nicht die Idee von sicherem Geld, sondern von mehr Raum zur Selbsterkenntnis, Muße zu authentischer Kreativität. Für jeden Einzelnen, um schließlich in den persönlichen Sinn zu finden. Ewiges Wachstum wäre damit in das eigene Werden verschoben. Statt weiter schlechtes Geld für dumme Arbeit zu verdienen, um sich im Urlaub davon zu erholen.

Wenn niemand eine Vision hat, keine Rettung aus den Hamsterrädern kennt, ihm kein alternatives Narrativ einfällt, sind vielleicht die Spinner dran. Sie halte ich für sehr nützlich, weil sie meist schon ein Stück weit aus der Verblendung ausgestiegen sind. Oder nie einstiegen. Autisten, Nerds, Nörgler, Verrückte, Sucher, die stillen „Erfolglosen“ halt. Die, die nachdenken, weil sie Zeit haben, die sich gegen die Regeln erfinden müssen, bis heute. Auch die Piraten gehörten mal dazu.

Wie wohl dieser „geniale“ Brasilianer und seine Helfershelfer auch. Gerade drüber gelesen: Ein Stirnband als Öffner zum Training von Innenwelten. Also weitgehender als das BGE. Ihr Projekt MONEY OF GOOD ist tatsächlich dabei, eine Art Neuro-Stirnband zu entwickeln, das die Zeit und Intensität von Meditation misst. Für solche Rückzugs-Übungen mit dem MOG-Brainsensor wird der User dann bezahlt. Vermutlich zunächst aus einem Fond. Bis 2030 soll der Durchbruch gelingen: Wenn sicher nicht gleich alle, aber doch immer mehr Menschen auf solche Weise verkabelt sind, brauchen wir keinen Aktionismus des „Bäume pflanzens“ mehr. Wir werden durch Rückzug einen besseren Sound des Befindens zu verbreiten. Vielleicht langsam menschlicher werden und damit die Welt zum Besseren verwandeln. Schon heute kann sich bei MOG jeder als Investor oder per Social Medias Agent beteiligen. Namhafte „Kollaborateure“ bilden bereits einen Sockel: zum Beispiel Google und Elon Musk.

Okay, ich mute mir auch noch nicht allzu viel Stille zu und bin von dem Projekt MOG doch begeistert. Oder vielleicht gerade deshalb. Als ein Hilfsmittel zum weiteren Training meiner Fixierung auf Action, dieses verführerische Außen. Mit MOG könnte jeder anfangen, mehr nach innen zu TUN. Meditation wäre dann Arbeit und würde bezahlt. East meets West. Damit dürfte sich nicht nur das Klima entspannen, sondern jeder von uns.