meraH bedeutet: Harem rückwärts gelesen (als virtueller)
Mitte der 70′er Jahre taten wir uns zusammen:
Fünf Frauen und ein Kommunarde. Ich bin eine dieser Frauen. Wir wohnten nie zusammen, uns verbindet die gemeinsame Arbeit an uns selbst. Wir sind also seit langem eine virtuelle Kommune, als Folge der Berliner “Kommune I”. Mein Gefährte auf diesem Weg ist Rainer Langhans. Die Kommune als Weg mit der Frage: Wer bin ich? Mit vielen offen vernetzt, die Commons….
Meine erste Lebenshälfte (1942 – 1977):
Gymnasium in Düsseldorf
ein Jahr London – Sprachenschule Cambridge Certificate
Lehre als Verlagskauffrau in München
2 Jahre Trainee Werbeagentur
3 Jahre Leitung der Produktion (Art-Buyer) von Grafik und Fotos
bei den Schwester-Werbeagenturen Team & Special Team in Düsseldorf
Fotoserien mit den besten Fotografen der Welt Helmut Newton, Richard Avedon, David Bailey…
7 Jahre selbständig als Agent für internationale Top-Fotografen wie Peter Lindbergh, Hans Feurer, Guy Bourdin, Brigitte Richter (Jahresumsatz 1,5 Millionen DM), diverse Auszeichnungen Art Directors Club
Parallel dazu zwei Jahre Geschäftsfrau/Besitzerin des „Hofladens“ in der Düsseldorfer Altstadt (antike und dekorative Interiors) und nicht-touristische Reisen durch Afrika (u.a. Kilimandscharo bestiegen, durch die Sahara), Asien, Mexiko, USA…
Arbeit als Regie-Assistentin für Kinofilme in München: Margarethe von Trotta, Robert van Ackeren, Peter Fleischmann, Helma Sanders-Brahms, Bernd Sinkel, Helga Reidemeister
Meine zweite Lebenshälfte (1977 – 2014):
Bei Dreharbeiten treffe ich den Kommunarden Rainer Langhans. Ich ziehe in seine Nähe, verbinde mich dort mit vier ähnlich radikalen Frauen zu einer weiblichen Kommune: dem Münchner „Harem“. Rückzug, Innenschau.
Gemeinsamer Neuschnitt des Films „Die Hamburger Krankheit“ aus 50.000 m Filmmaterial als verrücktes Experiment
Produktion/Verlag des Buches „Die Mitte der Dunkelheit“ von Rainer Langhans als Privatdruck 1982
Erste experimentelle Video-Arbeiten
Mitarbeit an dem Buch „Theoria Diffusa“ von Rainer Langhans im Greno-Verlag, Nördlingen
Mitarbeit an zweibändigem Manuskript „Der braune Ring der Kraft“ Hrg. Rainer Langhans (bisher unveröffentlicht / 1000 Seiten)
Herausgabe/Redaktion von 7 Nummern des Fanzines „!“
Freie Journalistin/Autorin für Zeitgeist-Reportagen im WIENER, TEMPO, FAZ-ZEIT-SZ-Magazin, taz, Marie-Claire, FAZ, Die Welt, Die Woche…
Zwei Drehbücher für die Sendereihe „Hilferufe“ – WDR Köln, eins davon verfilmt und gesendet im November 87
11 TV-Dokus, zum Teil als Auftragsproduktion selbst produziert, Co-Regie und –Buch mit Rainer Langhans: einmal Grimme-Preis, zweimal nominiert, zuletzt 2007 Mitarbeit an „R-Evolution“ (von der Kommune bis zum Internet als Geistsuche) von Rainer Langhans für SPIEGEL TV. Filme sind hier unter „Video + Texte“ sowie auf YouTube zu sehen.
Co-Idee und Inszenierung des dreitägigen Event-Treffen der Avantgarden „Ready to Ruck?“ (Generation Mix 68-89-98) im August 98 in Berlin im Tempodrom und der Kongresshalle
Auftritte mit dem „Harem“ bei diversen Talkshows, der Exklusiv-Sendungen „Einspruch!“ sowie „B. trifft“ (Bettina Böttinger)…
2003: Zwei Wochen täglich mit der Reality-Show „Kommune“ für TV-München und TV-Berlin auf Sendung
Mitherausgeberin Fotoband „KI – Bilderbuch der Kommune“ (2008)
Entwicklung des Kinofilms „Green vanishes“ über den Lead-Gitarristen Peter Green der Band „Fleetwood Mac“ und sein Encounter mit der Münchner Highfish-Kommune (nicht abgeschlossen)
September 09 mit jungen Leuten www.philibuster.de ein Online-Mag, seit Januar 11 eigenes Blog www.merah.de
Mai 2012 Mitglied der Piratenpartei: zweimal für die stellvertretende Geschäftsführerin kandidiert
Frühjahr 2013 Indien-Reise: Dreharbeiten „Good Luck finding yourself“ (Doku von Severin Winzenburg). Ab 23. Oktober 2014 im Kino.
6. Januar 2017 um 12:52
Liebe Christa, toll, toll, toll, Deine website und was Du vor und nach Rainer gemacht hast.
Du hast die ganzen Jahre gemacht, was ich nicht konnte: als Lehrerin, die es nie geschafft hat, sich anzupassen und deshalb in der Schule immer „außen vor“ war. Aber ich habe durchgehalten, 37 Jahre lang. Wegen der Rente hat sich das gelohnt. Die erhalte ich dafür, dass ich den „Pausenclown“ gegeben habe. Das ist das Programm, das die Schüler zwischen ihren Kaffee-, Zigaretten und sonstigen Pausen von der Schule geboten bekommen – sprich, der Unterricht.
Aber ich habe enormen Nachholbedarf und freue mich so, dieses Creative, Schräge, Professionelle auf Deiner Seite zu finden und vielleicht selber endlich einmal umsetzen zu können. Ich freue mich so! Wir bleiben in Kontakt. Liebe Grüße, Brigitte
PS: Habe Dich in meinen Verteiler integriert.
30. Januar 2019 um 22:54
Liebste Chrissy,
wenn ich deine Blogeinträge nach so vielen Jahren wieder lese, fängt mein ganzer Körper an zu jucken.
Deine Geschichte inspiriert mich jeden Tag aufs neue und es fällt mir schwer an etwas anderes als eure zukunftsweisende und völlig neue Anthropologie des Lebens zu denken.
Lebendig fühle ich mich bei dir…. uns Rainer!
Grundlegend verändert mich die progressiv konsumierende Gesellschaft zu tiefst und verschleiert mir den Blick auf wahre und wesentliche. Ein leben in euren freien meraH 😉 wünsche ich mich für Weihnachten 2019.
Darf ich mich in euch fühlen?
Zu tiefst verbunden
Deine Bettina
P.S.: Du schaffst das @Brigitte, füge mich doch auch bitte zum Verteiler hinzu.