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Christa Ritter's Blog

Alles öffnet sich, wird ungewisser

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Lieben lernen

von Brigitte Streubel

Varkala 3 002Hiermit möchte  ich einen Versuch starten, erstmals über meine Erfahrungen der letzten 17 Jahre mit Rainer zu sprechen.

Damals realisierte ich, dass ich mir, anderen Menschen und auch meinen Partnern in  kurzfristigen (1-3 Jahre) Beziehungen nie nähergekommen war. Ich bin ein eher introvertierter und zwanghafter Typ und steckte in extremen Orgasmus-Wiederholungen, Besitzdenken – der Mann gehört mir! – bis hin zu Tantra-Erfahrungen fest, auch sämtliche Arbeitsansätze befriedigten mich nicht wirklich und ich musste mir eingestehen, dass ich beziehungs- und liebesunfähig war.

Damals war ich erneut am Ende einer gescheiterten Beziehung und begriff, dass ich nicht andere, sondern nur mich selbst verändern kann.

Ich wandte mich an Rainer mit der Bitte, mir da heraus zu helfen und zwar egal, was immer da aus mir herauskommen würde, wie ich auch toben und immer wieder hinschmeißen würde. Was dieses über Grenzen hinausgehen und Transformation im Gegensatz zum Verzichten bedeuten könnte, sollte ich kennenlernen. Er versprach mir Erfahrungen von denen ich nur träumen könnte.  Da er aber ein unverheirateter Initiierter, der also der geistigen Lehre eines Meisters folgt, ist und sich an bestimmte Regeln halten muss, konnte es nicht über die Lust gehen. Er hatte sich, wie er mir sagte, die letzten Jahrzehnte immerhin davon bis zu 50/60% befreit, selbst in seinen Träumen. Erstmals begann ich eine Beziehung, in der ich mich selbst in den Mittelpunkt stelle und die nichts mit Verliebtheit zu tun haben würde.

Meine bisherige sexuelle Praxis blieb für mich unbefriedigend und war für ihn zu brutal – ich hatte mich immer den Männern angepasst und mir entsprechende Partner für meine gewaltsame, so unbewußte Seite verschafft – und Rainer bekam schon einen Samenverlust, wenn ich sein Glied nur anschaute. Ein vorsichtiges sich Nähern und Scheitern begann.

So ging das die ersten 2 Jahre und dann wollte ich nicht nur leiden und weinen und entschied mich dafür, es nochmal mit einem anderen Mann zu probieren, aber Rainer dabei nicht wegzustoßen wie sonst, sondern ihn in einer gewissen Nähe zu ertragen. Ich musste ihm ja verständlich machen, wo ich abzuholen war und er begriff, dass er mit seiner Mönchshaltung wenig ausrichten konnte. Seine in der Bildzeitung veröffentlichte Bilanz über seine Samenverluste mit und ohne Geschlechtsverkehr über die ersten Jahre konnte jeder lesen. Ja, ich musste erkennen, ich war Orgasmus fixiert und fand Rainers Angebote zunächst nur lächerlich. Seine Kommentare zu allem waren vernichtend, taten verdammt weh, aber mein Gift und meine Verachtung und Aggressionen waren auch nicht ohne. Immer wieder musste er mich an mein Versprechen erinnern, dass ich da durchkommen will. Bis heute besteht er mit Recht darauf, dass es bei dem sogenannten „Sex“ mit ihm zunächst mal darum geht, mich selbst wahrnehmen und annehmen zu lernen, mit allen Höllentiefen – eine Nachtmeerfahrt bis heute.

Aber so gefordert, wie die letzten 6 Wochen auf unserer Reise durch Indien, war ich lange nicht, denn Rainer folgt und begleitet ausschließlich Jutta in diesem Abschlussfilm von Severin, Juttas Sohn. Mir scheint, er sieht mich gar nicht. Schon die erste Woche in Delhi, wo ich Rainer nur neben einer ständig fotografierenden Jutta her tapern sah und Christa und mich hinter dem Team und sowas Diskriminierendes in diesem Dreck und Verkehr!  Außerdem war unter unserem Zimmer, das ich mit Jutta teilte, eine Baustelle, auf der Tag und Nacht gearbeitet wurde, was mich nicht schlafen ließ. Dazu war ich noch gar nicht richtig angekommen – alles war zu viel. Im Hotel sah ich Jutta nur ihre Fotos auf Facebook posten, und mit ihrer twin-sista Gisela skypen. Rainer war es wohl erstmal auch too much, er streikte gleich am 3. Tag mit heftigem Durchfall, den Christa ertragen musste. Er blieb 2 Tage im Bett. In Delhi konnte ich aber noch Früchte und Nüsse für Jutta und mich besorgen, denn für Rohköstler ist diese indisch verkochte Dal-Pampe mit den geschmacklosen Chabatis eine Zumutung. Danach waren wir immer kürzer an Orten oder in Ashrams, wo es Essen gab bzw wir immer gemeinsam Essen gingen.

Am 2. Drehtag in Varanasi, Jutta saß in einem Boot und meditierte und Rainer lag daneben – Christa und ich in einem 2. Boot – hatte ich auf dem Rückweg auf den Ghats im Dunklen eine Stufe nicht gesehen und mir den rechten Fuß fast komplett verdreht. Höllische Schmerzen über Tage und Wochen. Nix war‘s mit der Kumbh Mela, aber ich landete bei mir und freundlichen Menschen, die halfen. So kam ich in Varanasi doch irgendwie in diesem fremden Land an.

Vielleicht war ich in all der Zeit nicht so hilfreich für Jutta, wie sie wohl erwartet hat, aber ich musste davon loslassen lernen, nicht nur auf Rainer zu starren, sondern auch mich und die anderen wahrzunehmen. Jutta ist sicher ähnlich fixiert und auf Entzug von ihrer Zwillingsschwester Gisela. Außerdem musste ich damit klarkommen, dass sich alles vor allem um sie drehte und sie Rainers Aufmerksamkeit zu 100% bekam. Egal wie sie tobte und schrie, Rainer war an ihrer Seite und half ihr immer wieder aus dem Dunklen raus. Ich konnte es kaum ertragen, wenn er zärtlich mit ihr war, aber das war und ist wohl mein Lernprozess.

Nach vielen Stationen im Norden Indiens gelangten wir endlich in den Süden nach Kovalam und damit in die Wärme, was Jutta zunächst hasste, denn jetzt war für Speedy Entspannung angesagt. Jeder hatte ein Einzelzimmer, bis auf Jutta, die die ersten 2 Tage mit Severin und seiner indischen Frau Balwinder eins teilte. Kaum war sie wieder in ein Einzelzimmer gezogen, verschwand Rainer mit ihr darin einige Stunden. Was ich aber erst 1 Woche später erfahren sollte. Weiter ging‘s nach Varkala, was uns allen noch besser gefiel. Weniger touristisch, jünger, internationaler. Ich hatte mit Rainer bis dahin 3 intimere Begegnungen – im Nachhinein und mit „Besitzdenkenblick“ hab ichs eher als Beruhigungspille gesehen. Jutta stand immer im Mittelpunkt, vor allem auch mit ihren bösen Projektionen auf Christa und mich. Verdammt schwer all das nicht persönlich zu nehmen.

Am 3. Tag in Varkala besucht mich Rainer, am Tag vor seiner Abreise mit Jutta u Team nach Rishikesh, überraschend in meinem Hotel. Er trat mir zärtlich näher und fragte mich, wie erstmal immer vorab, ob ich etwas mehr will. Wir hatten ‚trockenen‘ Verkehr, erkundend und entspannend – weiches Eindringen und nach meinem Einsatz noch etwas mehr und kräftiger. Zwischendurch rief Jutta an und ich sagte, geh ruhig ran. Er erklärte ihr, dass er bei mir sei und sie gleich im Restaurant treffen würde. Zu mir machte er abschließend noch die Bemerkung, dass er überlege, auch was mit Jutta zu machen und wie er das im guten Einvernehmen mit mir machen könnte. „Wenn‘s für Jutta nur darum ging, auch mit Sex weiterzukommen, fänd ich‘s nicht so gut, bemerkte ich, denn alles was man auch nur haben will, bedeutet wohl Jutta letztlich nichts.“

Aber natürlich war ich längst alarmiert. Rainer ging dann vor zu Jutta ins Restaurant, die ihn gleich fragte, ob er was mit mir gemacht hätte. Als er bejahte, sackte sie ab in Verletzung, Hass, Selbstbeschuldigungen. Sie sei ja eh nur der Krüppel und noch nie geliebt oder gar gewollt worden.

Jutta bekam vor 11 Jahren eine Brust amputiert und vor 1 Jahr wurden in den Rückenwirbeln zwei Tumore und im Rippenraum eine Metastase diagnostiziert. Dadurch kann sie ihre Opferrolle natürlich mit allen unseren Problemen toppen. Als ich beide später traf, hatte sie einen Gesichtsausdruck und eine Laune zum Fürchten. Der kleinste Ansatz eines Gesprächs wurde abgebügelt und so unterdrückte ich meine positiveren Gefühle. Recht bald rauschte sie ab zum Strand, Rainer hinterher, aber sie wollte allein sein. Irgendwie kam ein altes Gefühl in mir hoch: Aha, wenn sie bockt, kommt er wieder zu mir. Das hatten wir doch schon vor fast vierzig Jahren einmal.

Rainer kam zurück und wir beschlossen erstmals seit langem etwas Gemeinsames zu unternehmen, nämlich am Strand entlang zur Beach Road zu gehen und dort einen Fruchtsalat zu essen.

Danach schaute er im vegetarischen Passionfruit-Restaurant gleich nebenan vorbei, wo inzwischen Jutta mit Severin und Balwinder zum Essen sein müssten und als er sie dort entdeckte, rief er mich auch hoch. Jutta hatte anschließend in der Ayurveda-Klinik beim Arzt eine letzte Massage, die Severin filmen wollte, was ich aber nicht wusste. Ich zögerte etwas hochzugehen, denn ihre Laune hatte sich sicher noch nicht wesentlich verändert. Nach einiger Zeit war es mir zu viel und ich sagte, dass ich zum Strand vorgehen würde. Ich hatte vergessen, Rainer nach jeglicher Intimität sofort wieder loszulassen und so begann es in mir zu brodeln. Aber ich wartete vergeblich am Strand auf ihn. Später rief ich ihn vom Hotelzimmer aus an – inzwischen waren alle am Strand gelandet – und er sagte lediglich, dass er Jutta bei der Massage zugeschaut hätte. Aha, ein neues Vorspiel, jetzt soll wieder nur wichtig sein, dass sie sich begleitet und wohl fühlt und abwärts ging‘s mit mir: Per sms kündigte ich ihm erstmal hier und heute unsere Beziehung auf.

Eine Stunde später meine sms: „Seit 6 Wochen schaue ich zu, wie du nur Mitgefühl, Trost und Zärtlichkeit für Jutta aufbringst – klar, alles für den Film, höhnt es in mir. Ich wurde mit 3 oder 4 x Beruhigungssex bei Laune gehalten, jetzt bereitest du (ich?) die letzte Loslösung von mir (dir) vor: Sie muss auf alle Fälle auf dieser Reise auch „Sex“ mit Dir haben – nur zu!“

Dann: „Ich musste mir in 17 Jahren alles mühsamst erarbeiten und ihr wird jedes Sch…Drama mit übelsten Beschuldigungen gegen Christa und mich mit Zärtlichkeit beantwortet. Du hast ja bis jetzt genug an ihr rumgefingert – ihr dürftet so weit sein – ich will euch vor der Abreise nicht mehr sehen.“

Ich irre allein und überwältigt von Gefühlen durch die hinteren dunklen Gassen der Hotels, esse dann im Hotelrestaurant einen Tomatensalat und gehe in mein Zimmer. Die „Besitzenwollenseite“ (der darf nur mit mir…) kann nicht loslassen und rast. Ich kann mich kaum beruhigen: Wieso kommt dieser A… nicht mal vorbei? – versuche aber trotzdem still zu liegen und mich bei diesem Schauspiel zu beobachten.

Nach einer Weile höre ich Jutta’s Stimme. Sie sucht mich und weiß nicht genau in welchem der 3 Zimmer ich liege. Die fehlt mir gerade noch! Aber nach einer Weile knurre ich: „Was ist? Geh weg, ich will allein sein“. Und nach mehrmaligem Bitten: „Mach mir bitte mal die Tür auf“, gebe ich nach. Sie setzt sich zu mir ans Bett, hält meine Schultern und bemerkt: “Mach dich nicht so fest, du bist ja ganz steif“ und dann streicht sie mir auch noch mütterlich über die Stirn. Ich kann ihre Berührung kaum ertragen. „Geh weg, ich brauch deinen Trost nicht!“ „Komm, richte Dich mal auf, Du bist ja ganz hart.“ Ich liege mit dem Kopf an ihrer Schulter und dann bricht ein Schwall von Tränen ganz tief aus dem Bauch aus mir heraus, den ich nicht mehr stoppen kann. Sie bleibt und sagt, dass sie vorhin am Strand auch einiges von Rainer und Severin hören musste und dass bei ihr auch dauernd so viel Scheiße aus ihr rauskäme. Wir wollen doch da durchkommen…

„Ich kann Euch nicht mehr zuschauen, Du bekommst alle Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit von Rainer, er rennt dir dauernd hinterher, hat zu mir heute morgen nach unseren „Sex“ gesagt, dass er mehr mit dir machen will und wie’s mir damit ginge.“ „Mehr hat er nicht gesagt, fragt sie erstaunt?“ Sie hätten vor 1 Woche in Kovalam etwas mehr versucht, aber er hätte gleich einen Samenverlust gehabt und danach sei er mit Christa und mir Essen gegangen.

Ich bin wie vor den Kopf gestoßen und kann es nicht fassen: Morgens schläft er mit mir und sagt keinen Ton dazu, tut noch so, als ob er es nur vorhätte – und mich ergreift die nächste Schluchzwelle. Sie sagt noch irgendwas wie: „Du bist doch eine erfahrene Frau“, also quasi, stell Dich nicht so an, ich will auch meine Erfahrungen mit Rainer machen.

„Du kannst jetzt packen gehen, ich muss allein damit klarkommen, aber danke, dass Du gekommen bist und mir das gesagt hast.“

Kaum ist sie raus, schalte ich mein iPhone wieder an und schreibe Rainer: „Du Sch…Lügner, hattest längst was probiert mit Jutta und einen Samenverlust und tust noch so, als ob Du’s vor hättest und mich quasi einweihst – ich scheiß auf Dich. Fick ihr den Krebs aus dem Leib und macht beide noch einen auf Shiva & Shakti am Ganges in Rishikesh, Du elendes A…“

„Nicht einmal in 17 Jahren durfte ich zeigen, dass ich mal für 5 Minuten glücklich war, ständig war ich nur von den Frauen bewacht, von diesen missgünstigen, eifersüchtigen Hyänen, jetzt werde ich wortlos abserviert, kommst nicht mal selbst vorbei, sondern schickst mir Jutta zum Trost (stimmt nicht, sie kam von allein), du Kühlschrank.“

Jutta erzählte noch, dass er ein Frisbee am Strand an die Schläfe bekommen und es geblutet hätte.

Sms: “Das Frisbee war für deine elende Lügerei und vom Ficken stand nichts im Drehbuch, aber du bist wie alle Männer, der Schwanz muss irgendwo rein, wie erbärmlich und austauschbar.“

Ich rase… 2 Stunden später gehe ich zu ihm ins Hotel und sehe schon von weitem Jutta hinter Rainers Sessel, wie sie sich zu ihm und dem Computer runter beugt. Wahrscheinlich liest er ihr gerade meine sms vor. Sie kommt mir vor wie sein Wachhund. Ich gehe zu ihnen und frage ihn, warum er mein Vertrauen so missbraucht? „Das sei erstmal nicht meine Angelegenheit!“ Ich kann diese Kälte kaum fassen und rausche ab. Irgendwie hat er zwar recht, aber in mir rast es weiter. Eine halbe Stunde später renne ich nochmal rüber, denn es ist Stromausfall und da können sie ja nicht weiter im Computer sein. Er hat seine Tür verschlossen und kommt gerade aus seiner Dusche. Ich klopfe und er macht nach einer Weile auf.

„Wieso bist du nicht zu mir gekommen“ R: „Ich warte Eure ganzen Rasereien erstmal ab, denn ein vernünftiges Gespräch ist dann eh nicht möglich.“ „Wie kannst du morgens mit mir ins Bett steigen,  keinen Ton sagen, dass du nämlich längst in Kovalam den nächsten Schritt Richtung Sex, ach so, du nennst es ja Zärtlichkeit, gemacht hast und mich dazu noch fragen, wie ich das denn sehen würde. Wieso muss sie alles in diesen 6 Wochen hinterhergeschmissen bekommen? Außerdem weißt du, dass ich nicht mit Männern ins Bett gehe, die auch mit anderen Frauen schlafen, die wiederum Sex mit anderen Männern haben.“ Er stellt sich blöd und tut so, als ob er das das erste Mal von mir hört. „Wieso hattest du einen Samenverlust?“ Darüber müsse er noch nachdenken. Wie oft, sagt er zu mir, mit mir hätte er nie darüber reden können. Wenn ich ihn dann nach einer Woche oder drei fragte, kam nie etwas dabei raus. Keine wirkliche Antwort. Das sind seine Millimeter-Veränderungen, die er auch bei ihr erleben wird. Immerhin hat er durch mich trainieren können, von 3 x Samenverlust im Monat auf fast nur noch 1 x im Jahr zu kommen und das nur, weil ich seit 9 Jahren auf einen Orgasmus verzichte, aber das ist meine Entscheidung gewesen.

Ich hab ihm noch mehr an den Kopf geknallt und er hat recht, ein vernünftiges Gespräch ist vorerst nicht möglich. Ich hab in dieser und der nächsten Nacht kein Auge zugetan und durch geheult und war nur froh, dass sie einige Stunden später zum Flughafen mussten und weg waren.

War/ ist diese Reise sinnvoll für mich? Ich wollte ja vorher schon mehrmals zurückfliegen, aber immer wieder wurde ich aufgefordert, bis zum Schluss durchzuhalten. Aber eigentlich hatte ich genug gesehen.  Für Jutta nur die Versorgerin und Krankenschwester zu spielen, ihr den Rücken zu massieren, wo sie nie zufrieden sein würde, dazu hatte ich keine Lust. Diese Rolle hab ich ja zu Haus mit meiner 86 jährigen Mom. Das konnte es also nicht sein. Natürlich hab ich begriffen, dass ich in Bezug auf Rainer was verändern muss, das wurde mir ja schon bei den ersten Drehtagen bewusst.

Nun, der Anfang für Jutta und Rainer ist sicher durch den Film gemacht. Kann mich das freuen?

Diese neue Nähe, die mich derzeit noch bedroht, wird in München weitergehen. Vielleicht bin ich deswegen überhaupt nur mitgenommen worden, um diese erweiterte Kommunikation zu realisieren. Meine Rolle in dem ganzen Spiel werde ich neu erfinden müssen.

Ob ich wie Anfang der achtziger Jahre dann ganz weg gehe, weiß ich jetzt noch nicht. Jutta meinte ja noch an meinem Bett: „Mach nicht den Fehler wie ich damals – weggehen (vor allem vor der eigenen Entwicklung) hat mir den Krebs gebracht.“ Ich muss halt jetzt lernen, mich noch mehr für andere zu öffnen, für mehr Männer und Frauen, aber auch ich brauche eine primäre Bezugsperson für meine Bedürfnisse und die soll weiterhin Rainer sein?

Die ganze Zeit über konnte ich beobachten, wie Jutta in diesen 7 Wochen (gerade heute morgen ihre Fotos vom Ganges auf Facebook) aufblüht, was man von mir nicht sagen kann. Alle hier, selbst meine Schwester in München, die Christas Blog mit Fotos auch liest, sagen mir, wie erbärmlich schlecht und traurig ich aussehe, selbst die Masseurinnen. So ist es wohl – erstmal!

Sorry, alles etwas langatmig, aber mein erster Versuch, anderen von diesem schwierigen Prozess mit mir selbst zu erzählen.

 

5 Kommentare

  1. Würde gerne etwas direkt an Brigitte schreiben. Dürfte ich ihre Adresse haben?

    • Kannst du’s über Facebook machen? Hab sie so schnell nicht hier. Herzliche Grüße!

      • Also liebe Brigitte. ich verstehe es nicht. Willst Du wirklich erreichen, dass Du nicht eifersüchtig bist? Das angeborene Ego bezwingen. Wenn wir dami tnicht auf die Welt kämen, würde kein Baby überleben, denn es würde nicht saugen um zu essen. Ihr wollt seit Jahren etwas übermenschliches erreichen und meine Meinung: Ihr qäult Euch dabei seit Jahren selbst. Aber ich verstehe was Ihr wollt. Diese Vollkommenheit kann, so denke ich kein menschliches Wesen erreichen. Die Qualen……….wofür? Ich will nicht sagen, dass eine monogame Ehe nicht auch Ihre Qualen mit sich bringt oder irgend eine andere Form des Lebens, aber das was Du durchmachst emfpinde ich als Grausamkeit…….. Du hast mein Mitleid und mein Verständnis, auch wenn Ihr so weiter macht. Die Sehnsucht nach Unabhängigkeit von Besitzdenekn und Eifersucht, steck tauch in mir. Andererseits scheint es ein natürliches Attribut der Menschheit zu sein. Und Rainer ist erotisch wie eh und je und er ist begehrt von gleich mehreren tollen Frauen…………..was will ein Mann mehr?

        • Entschuldigt die orthografischen Fehler, es ist schon spät……..Aber ich denke Ihr versteht……
          Liebe Grüße aus der Steiermark.
          Und…ich denke, wenn Du´s Dir von der Seele schreibst…….es hilft. …………….Silvia

  2. Ich bewundere Deine absolute Ehrlichkeit. Packend.
    „Primäre Bezugsperson“? Braucht man die/den unbedingt, um ein glückllicher Mensch zu sein, auch mehr als nur manchmal 5 Minuten? Klare Antwort: NEIN!! Und das sagt eine Frau, die gerne mit dem „richtigen“ Mann zusammen ist, der keine Angst vor seiner Sexualität hat, „Erleuchtung“ findet, wenn er das Licht anknipst und es liebt, mit EINER Frau zusammen zu sein anstatt mit mehreren halb und heimlich, geplagt (??) von Samenverlust – what the hell IS that?!? Vorzeitiger Orgasmus? Worauf zurückzuführen? Interessant…
    Rainer hat sicher seine guten Seiten, wie jeder von uns – aber um den Preis dieses ständigen Rivalitäts- und Innenschau-Zwangs zwischen 1 Mann und 4 Frauen, der immer wieder zu den gleichen Probemen führt, wie sie auch in „Frau im Spiegel“ etc. beklagt werdenrt??
    Indien weckt auf, keine Frage.
    In any case, alles Gute.
    Angelika

    .

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