Dann, gefühlt nach einem Jahrhundert, erste Rauchwolken in einer sich scheinbar verändernden Welt: #Aufschrei!I Nix ging: Männer sind schuld. Vorletztes Jahr #metoo, diesmal weltweit und ziemlich laut: Nur Männer sind Täter. Frau unbeirrt unsichtbar im alten Deal: Eva bietet Sex, Mann Status. Der alte Vertrag der Geschlechter, offenbar unausrottbar. Das einzig Neue: Frau schreit laut auf allen medialen Kanälen. Mehr will sie nicht: Angleichung von Gagen und Gehältern. Darüber hinaus sei die Frau heute zufrieden. Das ist alles? Sind Frauen noch immer genügsam und blöd? Anspruchsvoll, nie gehört?
Die Lage ist zum Heulen: Junge wie mittelalte Frauen kündigen keinen Vertrag, reparieren lieber weiter diese unheilige Welt der Patriarchen. Mit lautem Getöse fordern sie nicht mehr als eine bessere Ausstattung. In dieser vom Turbo-Kapitalismus für alle sichtbar zerlegten Welt, bleiben Frauen stumm und wollen wie zu allen Zeiten geliebt werden. Ihm gefallen. Dafür Shoppen, Konsumieren, versteckte Gewalt in den Familien, die Frau an seiner Seite sogar bei Wirtschaftskriegen. Hier und da kleine Verbesserungen, nur nichts Wesentliches. Was will die Frau? Während immerhin ein paar von den Hippies Inspirierte, auch nur wenige Männer, im Sillicon Valey versuchen, mit dem Internet in bessere, in ganz neue, virtuellere Welten vorzudringen. Weniger Materie, weniger Muttiland, in einer neuen Heimat kaum Frauen. Eher lassen die sich derzeit auf allen Kanälen im Unauthentischen, nämlich als ewige Eva feiern. Her mit der Quote und so.
Ja, es scheint manchmal zum Heulen zu sein. Aber das Klagen hilft nicht. Auch ich komme mir überwiegend wie ein blindes Huhn vor, wenn ich wieder verzage. Nur im Retro hänge. Der Weg aus der Matrix eines mörderischen Geschlechtervertrags ist lang. Das Private wird erst, anders als wir träumten, in kleinsten Schritten politisch. Siehe #metoo. Überall Schonkost. Verführung? Machen Frauen doch nicht. Sie sind die besseren Menschen, möchte auch „man“ zu gern weiter träumen. Also bleiben unsere Mördergruben mangels Ich-Suche versteckt. Meine Freundinnen, auch die damals ganz vorn standen, sind eigenartig verstummt. Ich glaube, sie haben wie ich etwas von ihren Mördergruben gesehen und sind erschreckt zurückgesprungen. Hoffentlich doch als Anlauf zu neuem Ufer. Per Internet! Denn: Auch ich bin anders als diese Depri-Tante. Eigentlich. Eben sagte Rainer: Warum schaust du nicht nach vorn? Jetzt, wo das ganze Haus brennt. Ich glaube, er meinte: Go jolly!