Das ist der Kern des Internets: Teilen, Informieren, Kommunizieren. Alles für alle, diese so viel bessere Welten-Family, wo Privatestes unaufhörlich aus den toxischen Kellern der Kleinfamilie befreit wird. Das ist nicht mehr zu stoppen, rattert es dann doch in mir, trotz aller Beschränkungen durch neue Gesetze. Ich las sogar gestern online eine herrlich gewagte Prognose: Das Internet könnte irgendwann den Staat abschaffen und tatsächlich die Macht unter uns „Citizens“ verteilen. Hab ich nicht immer mal wieder Ähnliches geahnt? Bitnation also, post-staatlich, auch in einem BR-Online-Beitrag. Der Staat werden wir?
Durch Scoring, auch durch die Auflösung jeglichen Besitzes privater Daten entstünde bereits die nötige Community, ein neuartiges Miteinander. Jeder wird darin als Einzelner verantwortlich für sein Leben und gestaltet so auch alles Gemeinschaftliche. Privatestes wird wertvollste Ressource, für alle. In diesem BR-online-Beitrag sagen erste Welt-Citizens in Amsterdam: Wir brauchen bald keine Regierungen mehr, wir brauchen einander. Schön nicht? Liebe statt Krieg, kaum vorstellbar und doch ein alter Traum der Menschheit. Bisher gäben Banken und Regierungen unseren Ton vor. Aber diese Auslagerung von Verantwortung würden wir uns zurückholen, anfangen, die Community für uns und die Nachbarn verantwortlich zu übernehmen. „We code our way to liberty“, sagt eine junge Frau. To Bitnation, wie diese IT-Utopisten es in dem Beitrag nennen. Statt also wieder mal ängstlich meinen Blick auf das große Ganze des Internets und unserer Zukunft zu verdüstern, bin ich zurück im Optimismus: Dem Netz als schwer erfassbare, aber doch mögliche Road to Love & Beauty.